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Johanna | 09.11.2018

Game of Thrones – Wie endet das Lied von Eis und Feuer?

Etwas länger als ein Jahr ist es mittlerweile her, als wir die 7. Staffel des Fantasy-Epos Game of Thrones in den Streaming-Diensten genießen konnten. Die Freude war groß, die Enttäuschung noch größer, als es nach sieben tollen Folgen schon wieder vorbei war. Wann geht’s endlich weiter? 2019! Da machte in meinem Freundeskreis ein großes Stöhnen die Runde. Seitdem habe ich qualvolle Stunden des Wartens verbracht und ich streiche die Kalendertage bis zum Staffelstart optimistisch mit der Hand ab.

Trotzdem plagt uns Fans doch nur eine qualvolle Frage: Wie endet diese unglaubliche Saga „The Game of Thrones“, „Das Lied von Eis und Feuer“ und welche Rolle spielt der Eiserne Thron dabei? G. R. R. Martin gibt sich eisern, was die Fan-Theorien angeht, lässt uns aber trotzdem nicht auf dem Trockenen sitzen. Denn vor kurzem erschien sein Buch „Feuer und Blut“, das die Geschichte der Targaryens näher beleuchtet. Das Buch steht bei mir auf jeden Fall ganz oben auf der Wunschliste.

So eine lange Wartezeit führt natürlich dazu, dass man immer mal wieder anfängt, darüber zu grübeln, wie denn diese epische Geschichte enden könnte und ob sie das überhaupt kann. Gerade bei uns im Elbenwald, wo man schon mal dem einen oder anderen Game of Thrones Fan begegnet, wird heiß darüber diskutiert. Deswegen dachte ich mir, ich fasse mal kurz zusammen, was mir so durch den Kopf schwirrt.

Danach könnt ihr euch gern in den Kommentaren auslassen, aber bitte kein Blutbad veranstalten. Damit verweise ich nochmal gekonnt auf Punkt 3 in unseren AGBs: „Sei ein guter Mensch!“

ACHTUNG! Ab jetzt beginnt die Riesen-Spoilerzone! Betreten auf eigene Gefahr!

Diese ganze Sache mit dem Eisernen Thron

Seit der 1. Staffel ist der Eiserne Thron das Objekt der Begierde aller größeren Häuser. Denn immerhin bedeutet dieser höchst unbequeme Herrschersessel die Macht über alle 7 Königslande von Westeros.

Frau von und zu Targaryen, Sturmtochter, Mutter der Drachen etc. pp.

Im Raum steht seit Anfang an die bedrohliche Targaryen Nachfolge aus dem Exil. Denn vor dem Sturz des Irren Königs Aerys II. Targaryen durch Jaime Lannister im Zuge der Baratheon Rebellion genoss das Haus Targaryen eine drei Jahrhunderte andauernde Regentschaft über Westeros.

Geboren als Prinzessin auf Drachenstein, aufgewachsen als Waisenkind in den Freien Städten, von ihrem Bruder verheiratet an einen Dothraki-Fürsten und ein für sie fremdes Volk: Daenerys Targaryens junges Leben war ganz bestimmt nicht leicht. Jedoch hat sie es geschafft, aus dem Exil der freien Lande zu entkommen, das angetraute Volk, die Dothraki, zu ihrem zu machen, drei Drachen aufzuziehen und tausende Sklaven zu befreien. Mit ihrem aufgestellten Heer versucht sie als rechtmäßige Targaryen Erbin zurückzuerobern, was jahrhundertelang in den Händen ihrer Familie lag.

An der Stelle muss ich nochmal erwähnen, dass ich Daenerys‘ anfänglichen Charakter doch eher nervig als interessant fand. Jedoch hat sie sich im Verlauf der Staffeln zu einer Kämpferin mit echten Führungsqualitäten entwickelt und bewiesen, dass sie nicht nur ihren angeborenen Königstitel auswendig aufsagen kann. Deswegen habe ich meine Meinung geändert und kann nur sagen: Die Frau hat es echt drauf!

Bisher sieht es also so aus, als hätte Daenerys mit ihren zwei verbliebenen Drachen und einem Riesenheer die Nase vorn, was die Machterhebung in Westeros angeht. Doch wäre es nicht Game of Thrones, wenn irgendetwas ihr die Tour vermasseln würde und sie eben nicht so leicht auf dem obersten Thron der 7 Königslande landet. Und da stehen wir auch schon vor mehreren Problemchen.

Der König des Nordens

Denn auch Jon Schnee, der vermeintliche Bastard von Lord Eddard Stark, hat echte Führungsqualitäten bewiesen. Von einer einfachen Krähe hat er sich zum Lord Kommandanten der Nachtwache und schließlich zum König des Nordens hochgearbeitet.

Seit der 7. Staffel wissen wir nun offiziell, dass Jon Schnee nicht der Bastard von Ned Stark ist, sondern in Wirklichkeit sein Neffe und Kind seiner Schwester Lyanna Stark und Kronprinz Rheagar Targaryen. Bereits seit Jahren schwirrt diese Theorie in Fankreisen herum, doch die letzte Staffel hat endlich bestätigt, was wir alle erwartet haben.

Jetzt muss es nur noch der gute Jon erfahren, dass solch edles Blut durch seine Adern fließt! Als leiblicher Sohn von Kronprinz Rheagar Targaryen hätte der nämlich noch vor seiner Tante Daenerys Anspruch auf den Eisernen Thron. Wie die beiden wohl reagieren, wenn diese Familiengeschichte ans Tageslicht kommt?

Gepaart mit seiner äußerst diplomatischen und ehrlichen Art würde Jon für mich auf jeden Fall einen perfekten König abgeben. Als König würde der wahrscheinlich den Eisernen Thron einschmelzen lassen und daraus ein Denkmal erbauen lassen zu Ehren aller Gefallenen in diesem ewigen Häuserkrieg.

Das traurige, aber verdiente Schicksal der Lannisters

Aktuell sitzen aber immer noch die Lannisters unter dem Baratheon Deckmantel auf dem Eisernen Thron. Besser gesagt Cersei Lannister, die dort nach dem Tod ihrer inzestuösen Nachfolgen ohne Sinn und Verstand verharrt. Doch von der ehemals reichsten Familie aus den Westlanden ist nach 7 Staffeln nicht mehr viel übriggeblieben. Reich wie ein Lannister will man nicht mehr sein und selbst die noch verbliebenen Lannisters entfernen sich allmählich vom ehemaligen Prunk der Familie. Cerseis gehasster kleiner Bruder Tyrion hat bereits die Seite gewechselt und sich Daenerys Targaryen angeschlossen, wo er als Hand der Königin agiert.

Auch ihr heißgeliebter Bruder Jaime ist sich Cerseis Verfassung am Ender der siebten Staffel nicht mehr so sicher. Denn seitdem die Lannister Armee den Aufprall mit Daenerys Drachen Drogon und den Dothraki haushoch verloren hat, weiß Jaime, dass sie allein ohne Verbündete keinerlei Chancen haben, den Krieg zu gewinnen. Selbst wenn sie die teure Goldene Kompanie aus Essos anheuern, zumal man ja sagen muss, dass die Lannisters mittlerweile pleite sind.

Als wäre das nicht genug, steht natürlich auch die bedrohliche Armee aus Weißen Wanderern im Raum. Eigentlich wäre das der Grund um den Häuserkonflikt im wahrsten Sinne des Wortes auf Eis zu legen. Doch unsere liebe Cersei nimmt das zum Anlass einer weiteren Intrige: Statt ihre Feinde beim Kampf gegen die Weißen Wanderer zu unterstützen, denkt sie natürlich nur an sich selbst und ihren Anspruch auf den Eisernen Thron. So ist sie nämlich darauf aus, lieber ihre eigenen Ländereien und sich selbst zu retten, als ihre verbliebenen Truppen in den Norden zu schicken und ganz Westeros beim Kampf gegen die Weißen Wanderer zu unterstützen.

Wenn das mal kein Eigentor ist, liebe Cersei. Wenn sie ihre Meinung nicht kurzfristig noch ändert, wird das für sie den Tod bedeuten und der Eiserne Thron ist endlich um eine irre Königin leichter.

Die Bedrohung jenseits der Mauer

Im Kampf gegen die Weißen Wanderer haben sich Daenerys Targaryen und Jon Schnee bereits miteinander verbündet. Oberstes Ziel ist dabei der Abbau von Drachenglas zum Herstellen von Waffen, die die Weißen Wanderer vernichten können.

Als der Nachtkönig mit Daenerys‘ verwandeltem Eisdrachen Viserion einen Riesenteil der Mauer im hohen Norden schmelzen lässt, wandert die gigantische Armee an Wiedergängern in Richtung Süden. Hier wird klar, welches zerstörerische Ausmaß auf Westeros zukommt. Spätestens jetzt wird einem bewusst, dass das ewige Gezanke um den Eisernen Thron ziemlich kindisch wirkt, wenn es doch jetzt um die existentielle Bedrohung der ganzen Welt geht. Diese Wende im Handlungsstrang hätte man erwarten können - und dann kam sie doch überraschend.

Nachdem ich die Endszene der letzten Staffel gesehen hatte, kam in mir die Frage auf, ob Drachenglas, Drachenfeuer und Valyrischer Stahl diese riesige Armee der Weißen Wanderer noch aufhalten können. Ich vermute, dass hier der Unterschied zwischen Weißen Wanderern und den von ihnen kontrollierten Wiedergängern entscheidend wird. Denn wenn man alle Weißen Wanderer vernichten könnte, würde es nicht alle Wiedergänger von ihrem magischen Bann befreien? Unklar ist jedoch, wie viele Weiße Wanderer denn eigentlich existieren.

Eine niemals endende Geschichte

Dass der Nachtkönig auf dem Eisernen Thron landen könnte, ist für mich trotzdem keine Option für ein Ende der Serie. Auch bin ich keine Person, die an das Offensichtliche glaubt. Deswegen denke ich auch nicht, dass Daenerys dieses Spiel gewinnt. Jon ist hingegen mein klarer Favorit, aber fast fänd ich das schon zu märchenhaft für diese Serie. In meinen Augen hat Cersei eh keine Chance mehr und mag man der Hexenprophezeiung aus ihrer Kindheit Glauben schenken, wird sie sicher von einem ihrer Brüder getötet.

Wenn ich das Ende bestimmen könnte, würde sich keiner mehr auf diesen pieksigen Königsthron setzen. Vielleicht wäre es auch an der Zeit, einen ersten Versuch in Richtung Demokratie zu starten und nicht nur auf die Macht von Adelshäusern zu vertrauen. Letztendlich könnte ich über dieses Thema ewig philosophieren. Insgeheim hoffe ich (und damit wären wir wieder bei meiner Lieblingstheorie), dass der pieksige Königsthron einfach eingeschmolzen wird und daraus etwas hübsches Neues entsteht.

Wo wir schon bei Theorien angekommen sind - da tummeln sich ja so einige im Internet: Verratet doch einmal, was ihr für Theorien aufgestellt habt oder welche Fantheorien ihr bereits gelesen habt, die euch begeistert haben. Ich persönlich bin ja ein Fan davon, dass Tyrion ein Targaryen sein könnte. Somit wären die drei Drachen im Hause, wo Feuer und Blut oberste Priorität haben, wiedervereint.

Staffel 8 ist nur das halbe Ende

Im Nachsatz noch ein kurzer Abstecher in Richtung Buchreihe und dann bin ich auch schon fertig.

Mit der 6. Staffel hat die Serie „Game of Thrones“ die Bücher längst überholt. G. R. R. Martin ist zwar an den Drehbüchern beteiligt, jedoch frage ich mich natürlich, wie die Reihe schriftlich beendet wird. Bisher stehen noch zwei Bücher aus „Winds of Winter“ und „A Dream of Spring“. G.R.R. Martin hat schon verlauten lassen, dass die Fortsetzung auch in diesem Jahr nicht mehr veröffentlicht wird. Bisher sieht es so aus, als würde die Serie vor den Büchern beendet. Dass G.R.R. Martin uns mit einem Doppelrelease zum Start der letzten Staffel überraschen könnte, ist wohl eher ein Wunschdenken meinerseits. Da kommt natürlich die Frage auf, ob die Bücher dann noch eine hohe Relevanz haben. Persönlich bin ich ja immer ein Fan von: Einmal angefangen lese ich auch bis zum Ende. Würdet ihr die Bücher lesen, auch wenn ihr das Serienende schon kennt?

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