Assassins Creed
Assassine müsste man sein. Wer will nicht den lieben langen Tag Gebäude hochkraxeln, coole Gadgets ausprobieren, mit historischen Persönlichkeiten quatschen, in Heuhaufen springen, mit Vertretern des Gesetzes Verstecken spielen und … Leute meucheln?
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Assassins Creed
Assassin’s Creed: Eine kurze Historie
Aus drölfhundert Kilometern Höhe in einen Heuhaufen hüpfen. Den Ringfinger gegen eine versteckte Klinge tauschen. Eichhörnchengleich die steilsten Wände erklimmen und, wenn noch Zeit ist, mit historischen Persönlichkeiten wie Leonardo da Vinci quatschen. Wenn du diese Sätze liest und nicht sofort an Assassin’s Creed denkst … dann wissen wir auch nicht weiter.
Die Spielereihe von Ubisoft hat den Gamingmarkt ganz schön durchgewirbelt. Allein die Hauptreihe zählt heute zwölf Spiele, dazu kommen etliche Spin-offs wie die Assassin’s Creed: Chronicles-Trilogie. Der ewige Kampf zwischen Assassinen und Templern entbrannte aber auch anderswo. 2016 kam ein Film mit Michael Fassbender in die Kinos, es gibt aber auch diverse Animationsfilme, jede Menge Bücher und unzählige Comics. Wo wir am Aufzählen sind: Derzeit sind auch mehrere Serienadaptionen in der Mache. Nicht schlecht für ein Franchise, das, im Gegensatz etwa zu einem Super Mario oder The Legend of Zelda, nicht auf 30+ Jahre Geschichte zurückblicken kann, sondern erst 2007 aus der Taufe gehoben wurde. Wie kam es dazu?
Die Anfänge: Von Donald Duck und einem Prinzen
Wer auf der Suche nach den Wurzeln von Assassin’s Creed ist, kommt an einer anderen, weltweit bekannten Figur nicht vorbei. Die Rede ist, logisch, von Donald Duck. Nein, du hast dich nicht verlesen. Genauer geht’s um das Jump’n’Run Donald Duck: Quack Attack von Ubisoft. Denn dessen Lead Designer Patrice Desilets wollte mehr als wenig glanzvolle B-Produktionen und war auf der Suche nach einem neuen Projekt. Das galt auch für ein anderes Ubisoft-Team, das gerade erst das Erfolgsspiel Splinter Cell entwickelt hatte. Beide Parteien sollten schon bald zu einer verschmelzen, um sich einer weiteren, weltweit bekannten Figur zu widmen. Und diesmal fällt wirklich der Name (oder besser: die Umschreibung), mit dem du gerechnet hast: Prince of Persia.
Desilets träumte von einem neuen Kapitel des altehrwürdigen Plattformers von Jordan Mechner. Nur dass sein Prinz viel, viel geschmeidiger durch die Leven laufen, ach, sogar in bester Parkour-Manier an Wänden entlangrennen sollte. Davon ließ sich auch der Schöpfer Mechner überzeugen und Zack – hatte Ubisoft mit Prince of Persia: The Sands of Time einen veritablen Hit am Start! Und tat, was jedes Studio in dieser Situation tun würde: Jede Menge Nachfolger in Auftrag geben. Für seinen neuen Star-Designer Desilets hatte Ubisoft allerdings andere Pläne. Er sollte den, aus damaliger Sicht, Next-Gen-Nachfolger des Prinzen entwerfen und bekam dafür freie Hand.
Von jeher von Geschichte begeistert, beschäftigte sich Desilets mit dem Nahen Osten und stieß auf die Hashshashin. Das war ein geheimer Orden von Attentätern, der vor allem im 11. und 12. Jahrhundert aktiv war und eine "strikte Politik der Unterwanderung durch die heimliche Ermordung von muslimischen und christlichen Führern" verfolgte (übersetzt von Wikipedia). Wenn sich das nicht für ein Spiel eignet! Für das Gameplay ersann Desilets eine Mischung aus Action und Schleichen, in Spielen ausgedrückt: eine Mischung aus Prince of Persia und Splinter Cell. Weil das Ganze aber größer und offener werden sollte als Prince of Persia: The Sands of Time, wurde ihm Jade Raymond zur Seite gestellt, die Erfahrung mit offenen Welten hatte. Ubisoft ließ sich von dem Ansatz überzeugen und so wurde mit Assassin’s Creed eine ganz neue Marke geschaffen. Um sich mehr vom Prinzen aus Persien abzuheben musste noch ein Twist her, der Spieler in die Gegenwart versetzte. Der Hauptteil aber spielte im 12. Jahrhundert, wo wir als Altair neun prominente Figuren mit echtem historischen Hintergrund meucheln mussten.
Die Formel gefunden
Nach einem regelrechten Hype kam Assassin’s Creed 2007 auf den Markt und war aus dem Stand ein voller Erfolg! Moment, stimmt ja gar nicht. Beziehungsweise kommt drauf an, wie man Erfolg wertet. Bei den Verkäufen konnte sich Ubisoft zumindest nicht beschweren, im Gegenteil. acht Millionen Einheiten für eine komplett neue Marke, das war mehr als ein Achtungserfolg. Auf der anderen Seite vermochte es Altair aber nicht, alle Kritiker von sich zu überzeugen, vor allem in der Rückschau kommt der erste Serienteil heute nicht allzu gut weg. Bemängelt wurden beispielsweise die Gegenwartsgeschichte um Desmond Miles, die nicht wirklich gepolishten Kämpfe und die wenigen wie langweiligen Nebenaufgaben.
Doch zum Glück hinderte das Ubisoft nicht daran – erwähnten wir die acht Millionen Verkäufe? –, weiter zu machen. Und das nächste Mal sollte alles besser werden. Okay, das übernächste Mal, denn zuerst erschien das uninspirierte Altair’s Chronicles für den Nintendo DS. 2009 war es dann aber soweit und Assassin’s Creed II war tatsächlich ein voller Erfolg! Neuer und interessanterer Protagonist? Check! Neue Zeitepoche mit coolen Locations? Check! Spannendere und abwechslungsreichere Geschichte? Check! Selbst die Abschnitte mit Desmond waren erträglicher. Das Spiel überzeugte Spieler wie Kritiker, verkaufte sich super und gilt bei vielen noch heute als bester Serienteil.
Spätestens jetzt war Ubisoft klar, was sie da hatten: Ein Mega-Franchise mit unendlichen Möglichkeiten. Und so verpflichtete sich die Firma selbst dazu, so ziemlich jedes Jahr ein neues Spiel rauszubringen, manchmal sogar zwei. Allerdings ohne die Schöpfer der Reihe. Raymond und Desilets waren fortan nicht mehr an der Entwicklung beteiligt, eine Geschichte, die einen eigenen Text wert ist. Hier genügt es zu sagen, dass der Weggang keinen negativen Einfluss hatte, im Gegenteil. Mit Assassin’s Creed: Brotherhood (erstmals mit Multiplayer) und Assassin’s Creed: Revelations brachte man die Geschichte von Altair und Ezio zu einem rundum gelungenen Ende.
Doch Ubisoft ahnte, dass man nicht einfach jedes Jahr das gleiche Spiel neu rausbringen konnte (ist schließlich nicht FIFA), also drehte man immer wieder an kleineren wie größeren Stellschrauben. In Assassin’s Creed III meuchelten sich Spieler als Connor durch die amerikanische Geschichte, der vierte Assassine Edward Kenway hingegen segelte in Assassin’s Creed: Black Flag über die Meere. Es folgte ein eher holpriger Ausflug in die französische Revolution (Assassin’s Creed Unity) sowie das England des 19. Jahrhunderts (Assassin’s Creed Syndicate), doch irgendwie schien danach die Luft raus. Nach einer für Assassin’s-Creed-Verhältnisse langen kreativen Pause (zwei Jahre statt einem, *Hust*) hauchte Ubisoft seiner Attentäter-Historienreihe neues Leben ein. Assassin’s Creed Origins überzeugte mit seinem komplett neuen Kampfsystem und Rollenspielansätzen, vor allem aber dem unverbrauchten Setting. Auf den Ausflug ins alte Ägypten folgte mit Assassin’s Creed Odyssey das antike Griechenland und schließlich Assassin’s Creed Valhalla, dem nunmehr zwölften Teil der Reihe.
Mehr als ein Spiel
Im Laufe seiner immer noch jungen Geschichte hat sich Assassin’s Creed ganz schön weiterentwickelt. Mal wurden nur Kleinigkeiten verbessert, mal neue Konzepte ausprobiert. Nicht immer mit Erfolg, meistens aber schon. Damit hat es die Reihe geschafft, relevant zu bleiben. Das sieht man nicht nur an den ganzen Spielen, sondern den vielen eingangs erwähnten Medien, insbesondere die kommenden Serienumsetzungen dürften spannend werden.
Vor allem aber hat Ubisoft auch, im Gegensatz zu vielen anderen Spielestudios, den Merch-Markt aufgemischt! Es gibt nicht viele Gaming-Themen, insbesondere von jüngeren Marken, die über eine so breite Palette verfügen wie Assassin’s Creed-Fanartikel. Worüber wir uns mehr als freuen, insbesondere die seit Jahren erscheinenden Assassin’s Creed-Figuren haben es uns angetan, zu einem coolen Assassin’s Creed-T-Shirt sagen wir aber auch nicht nein. Die Welt von Assassin’s Creed-Merchandise beschränkt sich aber nicht nur auf diese Gebiete: Du willst einen epischen Krug, der aussieht wie ein historischer Gegenstand? Haben wir! Du brauchst eher was, das dich beim Spielen unterstützt? Wie wäre es mit einem schicken Assassin’s Creed-Mousepad? Schmuck, Kostüme, Notizbücher, Snapbacks, richtig geile Buchstützen – es gibt bei Assassin’s Creed fast nichts, was es nicht gibt. Was das Assassin’s Creed-Merch in etwa so abwechslungsreich macht wie historischen Epochen der Spiele.