Witcher
Dass The Witcher mal zu den erfolgreichsten Büchern, Games und Serien zählen würde, damit hat Autor Andrzej Sapkowski sicher nicht gerechnet, als er 1986 seine erste Geralt-Kurzgeschichte bei einem Wettbewerb einreichte. Und nur den dritten Platz machte.
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Die Leiden des Henry Cavill
Henry Cavill liebt die Witcher-Bücher und -Spiele. So sehr, dass er alles tat, um die Rolle als Geralt zu landen – Produzentin Lauren Schmidt Hissrich bezeichnete seine Beharrlichkeit einst als nervig. Folgerichtig scheute er während der Dreharbeiten kein Leid, um der Figur gerecht zu werden. Performte fast alle Stunts selbst und zog sich dabei eine Muskelverletzung zu, die die Produktion verzögerte und seine Actionkarriere in Gefahr brachte. Für die berühmt-berüchtigte Badewannenszene verzichtete er drei Tage fast komplett auf Wasser, um möglichst durchtrainiert auszusehen. Und selbst bei fiktiven Leiden ging er einen Schritt weiter: Unzufrieden mit der Sterbeszene von Plötze beschwerte er sich bei Hissrich, die daraufhin sagte: "Wenn du dich so gut auskennst, denk dir doch selbst was aus." Nur einen Tag später hatte Cavill eine ergreifende Rede samt Zitat aus Sword of Destiny im Gepäck.
The Witcher: Vom kleinen Buch zum Welterfolg
The Witcher zählt heute zu den ganz großen Namen im Fantasy-Genre. Die Bücher von Andrzej Sapkowski wurden in 37 Sprachen übersetzt und verkauften sich weltweit mehr als 15 Millionen Mal. Noch besser liefen die Videospiele, die Kritiker und Gamer gleichermaßen überzeugten und, bis jetzt, mehr als 50 Millionen Einheiten absetzten. Die noch recht junge Serie mit Henry Cavill indes sammelte 76 Millionen Views im ersten Monat ein und wurde zur beliebtesten Netflix-Show des Jahres. Dazu kommen mehrere Anime, Comics sowie Brett- und Kartenspiele und sogar ein (wenig bekanntes) Musical. Was ist das Erfolgsgeheimnis des Hexers?
Das Erfolgsrezept
So genau lässt sich das gar nicht sagen, denn objektiv betrachtet passt Geralt nicht wirklich in den Fantasy-Mainstream. Auch wenn es immer wieder Medien gibt, die The Witcher mit J.R.R. Tolkiens Epos Der Herr der Ringe vergleichen, haben die beiden Fantasy-Reihen herzlich wenig gemein. Wenn wir so drüber nachdenken … vielleicht liegt genau hier der Hund begraben. Denn: The Witcher ist anders. Hier geht es nicht um den klassischen Kampf Gut gegen Böse. Die Geschichten und Figuren sind vielschichtig, leben in Grauzonen. Im Fokus stehen gesellschaftliche Probleme wie Rassismus und Ungerechtigkeit, was Protagonist Geralt wiederholt am eigenen Leib erfährt (Thema Andersartigkeit). Die Sprache ist kein Klischee-Mittelaltersprech, sondern ungalant, fast grob. Auch Frauen nehmen eine andere Position ein. Klar, Sex spielt eine Rolle, aber die weiblichen Charaktere zählen oft zu den mächtigsten Figuren und halten häufig die Fäden in der Hand, denk nur mal an Yennefer von Vengerberg. Ja, The Witcher ist einfach eine Spur … ernster. Erwachsen, aber auch modern. Und passt damit perfekt in die heutige komplexe Zeit.
Die Bücher
All das hat seinen Ursprung in den Geschichten des polnischen Autoren Andrzej Sapkowski. Der übrigens gar kein gelernter Autor ist, sondern studierter Wirtschaftswissenschaftler mit einem Faible für Fantasybücher. Seine Reihe besteht heute aus sechs Romanen und 15 Kurzgeschichten, deren erste Sapkowski im Jahr 1986 für einen Kurzgeschichtenwettbewerb der polnischen Zeitschrift Fantastyka einreichte (und nur den dritten Platz belegte). Seine Geschichten zeichnen sich durch eine fast schon satirische Neuinterpretation bekannter Sagen und Mythen aus, dazu kommt, hin und wieder, eine ordentliche Portion schwarzen Humors und die bereits erwähnte Gesellschaftskritik. All das traf im Polen der 1990er Jahre einen Nerv und wurde zu einer beliebten, wenn auch nicht international verehrten Marke. Letzteres kam erst durch:
Die Spiele
Marcin Iwinski und Michal Kicinski gründeten 1994 ihr Studio CD Projekt. Die beiden starteten nicht mit eigenen Spielen, sondern lokalisierten andere Games. Für Aufsehen sorgten sie mit ihrer aufwändigen polnischen Version von Baldur’s Gate, die 1998 erschien. 2002 gründeten die beiden schließlich ihr Entwicklerstudio CD Projekt Red, das schon ein Auge auf die Bücher von Sapkowski geworfen hatte. Schnell sicherte sich das Unternehmen die Lizenz, die bei einem anderen Studio vor sich hin gammelte, für den aus heutiger Sicht geradezu mikrigen Preis von 35.000 Zloty (ca 7.200 Euro), der auch noch in zwei Raten gezahlt wurde.
Die erste Demoversion ihres Witcher-Spiels war allerdings eine ziemliche Katastrophe, das Studio musste sogar vorübergehend seine Pforten schließen und die Entwicklung neu starten. Diesmal lizenzierte CD Projekt Red die Aurora Engine von Bioware (Neverwinter Nights) und werkelte fünf Jahre vor sich hin. Das daraus resultierende The Witcher war zwar nicht perfekt, aber ein echter Achtungserfolg. Darauf baute das Studio auf und setzte für den zweiten Teil, Assassins of Kings, auf die selbst entwickelte REDengine. Das Spiel übertraf den Vorgänger in jeglicher Hinsicht und erschien diesmal sogar auf Konsolen. Zum endgültigen Welterfolg wurde die Marke schließlich mit dem Open-World-Phänomen The Witcher 3: Wild Hunt.
Der Autor
Man sollte meinen, dieser einmalige Erfolg würde dem Autoren Freudentränen in die Augen treiben, doch das Gegenteil ist der Fall. Andrzej Sapkowski war lange Zeit so gar nicht mit den Spielen einverstanden und sagte 2016 im Interview mit Tygodnik Polityka sogar, dass die Spiele den Romanen geschadet hätten: “Wenn die Leute ein Bild aus dem Spiel auf dem Cover meines Buches sehen, dann denken sie, dass es das Spiel zuerst gab. Viele Science-Fiction- und Fantasy-Fans strafen solche auf Spielen basierte Bücher mit Verachtung. Ich muss ständig erklären, dass ich die Bücher zwölf Jahre vor dem ersten Spiel geschrieben habe.” Es gab sogar einen langen Rechtsstreit zwischen ihm und CD Projekt Red, der erst 2019 mit mehreren Zahlungen des Spieleentwicklers beigelegt werden konnte. Mittlerweile gibt sich Sapkowski etwas gelassener. Was vielleicht auch damit zu tun hat, dass erst kürzlich 500.000 Exemplare seiner Bücher nachgedruckt wurden, nachdem die Netflix-Serie so durch die Decke gegangen ist.
Die Fanartikel
The Witcher hat also die ganze Welt erobert. Die Welt der Bücher, der Spiele, der Comics und der Serien. Und, natürlich, die Merch-Welt! Wir waren damals selbst überrascht, wie gut The Witcher-Fanartikel ankamen, was vor allem am Gaming-Erfolg lag. Insbesondere die berühmte The Witcher-Kette war ständig vergriffen, aber auch die Figur Yennefer kam und kommt in der Community ausnehmend gut an. Und so konnten wir das Angebot an The Witcher-Merch ständig ausweiten. Neben Klassikern wie The Witcher-Shirts und The Witcher-Tassen gibt es auch besondere Repliken, beispielsweise The Witcher-Schwerter. Nicht zu vergessen die hochwertigen Sammlerfiguren, aufwändig designte Krüge, Würfelsets und sogar ein eigenes Kochbuch. Und wir sind uns sicher: Ein Ende ist nicht in Sicht. Die dritte Staffel der Netflix-Serie soll 2023 erscheinen und CD Projekt Red hat längst angekündigt, an einem weiteren Spiel der Reihe zu arbeiten. Wir sind gespannt!