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Tim | 07.07.2016

5 Artefakte, die Indy in Indiana Jones 5 suchen könnte

Seit 1981 begeistert Dr. Henry Jones Jr. Film-Fans, Hobby-Archäologen und allgemein Abenteurer aller Art. Indiana Jones ist den meisten hauptsächlich wegen seiner vier (manche behaupten, es gäbe nur drei) Filme bekannt, es existieren aber auch etliche Abenteuer abseits der Filme. Da hätten wir beispielsweise die Serie um den jungen Indiana Jones, mehrere Videospiele (die eine Hälfte großartig, die andere … weniger großartig) und diverse Bücher. In allen Medien entfaltet der Archäologe und Grabräuber durch seinen Mix aus Humor, exotischen Schauplätzen und sagenumwobenen Artefakten eine Faszination, die sich nur schwer kopieren lässt. Unzählige Male hat Dr. Jones die Welt nun schon vor den Nazis, religiösen Fanatikern, mehr Nazis und den Russen gerettet – und hat dabei nie mehr benötigt als seinen Intellekt, einen Revolver, eine Peitsche und eine Prise Glück.

Seit einigen Monaten ist nun bekannt, dass es mit großen Kinoabenteuern noch nicht vorbei ist. Ein letztes Mal wird Harrison Ford Lederjacke und Hut überstreifen (voraussichtlich, Disney hat bekanntlich noch große Pläne für das Franchise), während Steven Spielberg hinter der Kamera Platz nimmt. Die überraschende Ankündigung sorgte für Begeisterungsstürme auf der ganzen Welt! Was vielleicht auch daran liegt, dass Ford in Star Wars: Das Erwachen der Macht bewiesen hat, dass eine nostalgische Rückkehr zu den Wurzeln echt gut funktionieren kann. Dass die Fans so gespannt auf den fünften Film sind, ist dabei nicht selbstverständlich. Zum einen, weil der letzte Film Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels nun wirklich nicht jeden Kinogänger zufriedenstellen konnte. Zum anderen, weil wir noch bis zum 19. Juli 2019 auf die Veröffentlichung warten müssen. Die lange Wartezeit wollen wir nutzen, um die wichtigste Frage des fünften Indy-Films zu diskutieren: Wonach zur Hölle sucht Indy in seinem vorerst letzten Abenteuer? Es folgt unsere Top fünf der Artefakte, die infrage kommen. 

Indiana Jones und der Stein der Weisen

Musstet ihr bei der Überschrift auch im ersten Moment an Harry Potter denken? Das freut uns! Allerdings orientieren wir uns bei dieser Filmidee nicht am Buch von JK Rowling sondern an einem Roman von Max McCoy, der im Jahr 1995 Indiana Jones and the Philosopher’s Stone veröffentlichte. Letzten Endes ist es aber wurscht, an welchem Buch man sich orientiert, es handelt sich in beiden Fällen um das gleiche Objekt der Begierde. Die Legende um den Stein der Weisen stammt aus der Alchemie und beschreibt einen Stein, der unedle Metalle durch bloße Berührung in edle Metalle verwandelt. So werden Eisen, Nickel und Co in Windeseile zu Gold oder zumindest Silber. Viel wichtiger ist aber, dass der sagenumwobene Stein nicht nur das profane Bedürfnis nach Reichtum befriedigt sondern auch Unsterblichkeit gewährt. Je nach Quelle lässt sich aus dem Stein eine Universalmedizin gewinnen, die man schlicht auf den Körper aufträgt und damit jede Wunde beziehungsweise Alterserscheinungen überwindet.

Für einen Indiana Jones-Film um den Stein der Weisen hätten die Filmemacher viele Freiheiten, da das berühmte Artefakt in den unterschiedlichsten historischen Quellen auftaucht. So wurde der Stein beispielsweise von dem griechischen Alchemisten Zosimos aus Panopolis erwähnt, der im späten 3. beziehungsweise im frühen 4. Jahrhundert lebte. Wenn’s statt griechischer Konnotation lieber ein biblischer Ursprung sein darf, ist auch das möglich. Einige Theorien verbinden den Stein der Weisen mit der Geschichte von Salomos Tempel. Hier ist im Psalm 118 von einem interessanten Grundstein die Rede, wir zitieren: “The stone which the builders rejected is become the head of the corner.” Einige Alchemisten sehen in diesem Grundstein den Stein der Weisen, der ewiges Leben verspricht. Genauso gut kann man sich an mittelalterlichen Quellen austoben, beispielsweise an dem umstrittenen arabischen Autoren Dschābir ibn Hayyān, der einige umfassende naturphilosophisch-alchemistische Schriften erstellt haben soll. Oder aber man thematisiert den deutschen Wissenschaftler und Philosophen Albertus Magnus aus dem 13. Jahrhundert, der angeblich einen Stein der Weisen hergestellt hat.

Das sind nur einige der berühmten Persönlichkeiten, die man als Ansatz für eine packende Indiana Jones-Geschichte verwenden könnte. Der Rest ist indes ziemlich schnell zusammengeschustert: Wir brauchen einen Gegenspieler mit schlechten Absichten, der den Stein der Weisen für finstere Zwecke missbrauchen möchte. Für Dr. Henry Jones Jr. beginnt damit ein Wettlauf gegen die Zeit: Wer wird den Stein zuerst erreichen? Am Rande könnte man mit diesem speziellen Artefakt auch gleich das Problem künftiger Filme lösen und Indy auf die Schnelle verjüngen – und einen neuen Schauspieler statt Harrison Ford präsentieren. Wobei wir ehrlich sagen müssen, dass wir diesem Ansatz skeptisch gegenüberstehen.

Indiana Jones und der Hammer von Thor

Indiana Jones ist an so ziemlich jeder Mythologie interessiert. Daher sind wir ein wenig enttäuscht, dass sich die allermeisten Geschichten in keiner Weise um die nordisch-germanische Mythologie drehen. Dabei passt die für uns wie die Faust aufs Auge! Falls Steven Spielberg und Co. für ihren nächsten Film etwas daran ändern möchten, könnten sie sich gleich auf das wohl berühmteste Objekt von allen stürzten: den Kriegshammer Mjölnir! Ganz recht, wir sprechen von der unaufhaltsamen Waffe, mit der auch Comic-Held Thor hantiert. Normalerweise würde man ein solches Artefakt über die Nazis in ein Indy-Abenteuer einbetten, die Machart ist ja bekannt: “Wenn den Nazis Artefakt X in die Hände fällt, könnte das den Untergang der Welt bedeuten.” Da aber Harrison Ford etwas zu alt für das Setting ist, müssten sich die Filmautoren einen neuen Gegner ausdenken. Aber im Zweifel tun es auch die Russen oder, wesentlich moderner, irgendeine reiche Privatperson.

Gehen wir zunächst auf die Mythologie hinter dem Artefakt ein: Der Legende nach wurde der Hammer von den Zwergen Sindri und Brokk geschmiedet. Ausgangspunkt war eine Wette mit Loki, der behauptete, die Zwerge könnten niemals schönere Gegenstände herstellen als die Söhne von Ivaldi. Sindri und Brokk ließen sich natürlich auf die Wette ein und fertigten insgesamt drei Gegenstände in ihrer Schmiede. Loki tat sein Möglichstes, um die Arbeiten zu behindern. In Form einer Fliege stach er Sindri, während dieser den Blasebalg bediente. Erfolg hatte Loki allerdings erst beim letzten Gegenstand, eben Thors Hammer, indem er dem Zwerg zwischen die Augen stach. Daraufhin musste Sindri die Arbeiten unterbrechen und am Ende fiel der Stiel des Hammers zu kurz aus. Die Götter erklärten Mjölnir dennoch zum besten Werkstück überhaupt! Denn der Hammer kann niemals Schaden nehmen und verfehlt überdies niemals sein Ziel.

Für einen Indiana Jones-Film könnte man diese Eigenschaften noch weiter ausbauen. Warum nicht denjenigen unbesiegbar machen, der Thors Hammer führt? Oder ihm die Möglichkeit geben, mit dem Artefakt das Wetter zu kontrollieren? In jedem Fall irgendetwas, das tatsächlich die ganze Welt bedroht. Derweil fällt eine mögliche Auflösung des Konflikts nicht weiter schwer, wenn man die Thor-Comics im Kopf hat. Am Ende kann nur derjenige die volle Macht des Hammers nutzen, wer seiner würdig ist. Was selbstverständlich nicht auf den Schurken sondern auf Indy zutrifft.

Indiana Jones und das Schicksal von Atlantis

Uns ist vollkommen klar, dass jeder Leser mit dieser Idee gerechnet hat. Das heißt aber nicht, dass man die verlorene Stadt einfach ignorieren könnte! Jeder Computerspieler, der etwas auf sich hält, weiß natürlich, dass die Geschichte von Indiana Jones und Atlantis bereits erzählt wurde. Im klassischen LucasArts-Adventure Indiana Jones and the Fate of Atlantis von 1992 übernehmt ihr die Rolle von Henry Jones Jr. und müsst die Nazis – wen sonst? – daran hindern, die mystische Energiequelle von Atlantis für ihre Kriegsmaschinerie zu missbrauchen. Die Geschichte der Autoren Hal Barwood und Noah Falstein wird trotz Pixelgrafik absolut filmreif erzählt und enthält alle klassischen Indiana Jones-Elemente: Humor, erinnerungswürdige Charaktere, Mythen und Legenden, Action und natürlich exotische Orte. Es ist kein Zufall, dass Fans des Computerspiels Indiana Jones and the Fate of Atlantis als inoffiziellen vierten Film ansehen. Das war übrigens schon vor der Veröffentlichung von Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels so.

Klar, für den Film müsste die Geschichte ordentlich angepasst werden. Zum einen passen die Nazis aufgrund von Indys Alter nicht mehr ins Bild. Macht aber nichts, ein passender Gegenspieler ist schnell gefunden, naheliegend wäre eine reiche Privatperson mit schlechten Absichten. Oder vielleicht sogar guten Absichten (der Welt eine saubere Energiequelle liefern?), die aber mit unerwarteten schlechten Auswirkungen einhergehen. Viel wichtiger ist aber die Tatsache, dass Disney nicht dafür bekannt ist, sich auf bestehendes Material zu verlassen. Das schließen wir zumindest aus der aktuellen Entwicklung des Star Wars-Universums. So haben Kathleen Kennedy, JJ Abrams und Co. für Das Erwachen der Macht nicht auf das bei Fans beliebte Expanded Universe zurückgegriffen – wir trauern an dieser Stelle den Erben des Imperiums nach – sondern eine neue, eigenständige Geschichte entwickelt. Genau diese Herangehensweise erwarten wir auch für Indiana Jones, sollte man sich für die Geschichte um das verschollene Inselreich entscheiden. Mit Atlantis lässt sich einerseits eine schöne philosophische Diskussion um Utopien führen, andererseits wäre es auch schlicht eine willkommene optische Abwechslung nach all den Wüsten und Dschungeln.

Indiana Jones und das Messer von Kain

Indiana Jones hat bekanntlich viel mit biblischen Artefakten zu tun. Man denke nur zurück an die Bundeslade aus dem ersten Film oder den Heiligen Gral aus Teil drei. Hmm, wenn man sich das so anschaut, spielt die Bibel immer in den ungerade nummerierten Abenteuern eine Rolle. Falls man dem Schema treu bleiben möchte, würden wir zu gerne das Messer von Kain sehen! Die Rede ist vom ersten Sohn Adam und Evas, der aus Eifersucht und Gier seinen jüngeren Bruder Abel tötete und damit den ersten Mord beging. Von der Quelle ausgehend ist nicht bekannt, ob Kain für den Akt tatsächlich ein Messer nutzte oder seinen Bruder mit bloßen Händen erschlug – Letzteres ist wohl wahrscheinlicher. Weil Indy aber unmöglich die Fäuste Kains suchen kann, konzentrieren wir uns der Idee halber auf das fiktive Messer.

Die grundlegende Geschichte ist dabei abermals nichts Neues. Der Autor Les Martin dachte sich für seinen Roman Young Indiana Jones and the Secret City bereits eine filmreife Story aus: Hier stammt Kains Messer, die erste Waffe überhaupt, von niemand Geringerem als dem Herrn der Finsternis! Mit der Klinge soll sich Kain nicht nur vor allen Gefahren schützen sondern auch über alle anderen herrschen können! Die Macht des Messers wird allerdings nur dann befreit, wenn er im Gegenzug seinen Bruder tötet und in der Welt damit das Konzept des Mords einführt. Von dieser potentiellen Macht geblendet zögert Kain nicht lange und vollstreckt die gräuliche Tat – und wird dafür von Gott verbannt. In der Folge zog es ihn in das Land Nod, wo er eine Stadt gründete und bis zu seinem Lebensende herrschte, natürlich dank seines mächtigen Artefakts. Nach seinem Tod verkündete der Herr der Finsternis, dass Kains Messer auf der Erde verweilen sollte. Es würde immer dann auftauchen, wenn die Planeten in der Position stehen, die sie zum Zeitpunkt von Abels Tod innehatten.

Ein spannendes Konzept, das sich perfekt für Indiana Jones eignet. Wir haben ein unsagbar mächtiges Artefakt, das es dem Besitzer erlaubt, die ganze Welt zu erobern. Und es passt herrlich zu den bisherigen Abenteuern, die einen biblischen Ursprung hatten. Uns gefällt zudem, dass die Filmemacher Kains Messer mit der uns bekannten Geschichte der Menschheit verflechten könnten. Warum nicht berühmten Eroberern wie Alexander dem Großen das Messer in die Hand drücken? In der Geschichte von Autor Les Martin passiert übrigens genau das. Hier wird das Messer von Kain indirekt für den Ausbruch des ersten Weltkriegs verantwortlich gemacht.

Indiana Jones und das Labyrinth des Minotaurus

Wir haben uns bereits bei der Idee mit Thors Hammer darüber beschwert, dass Indiana Jones so selten Bezug zur nordischen Mythologie nimmt. Aber ganz ehrlich, auch die griechische Mythologie wurde bislang sträflich ignoriert. Dabei bieten sich hier schier unendliche Möglichkeiten für spannende Geschichten! Warum nicht auf eine der spannendsten und bekanntesten Mythen überhaupt zurückgreifen: Den Minotaurus in seinem undurchdringlichem Labyrinth auf Kreta! Falls ihr die Geschichte nicht detailliert im Kopf habt, fassen wir (stark verkürzt) zusammen: Minos, der erste König von Kreta, bat den Meeresgott Poseidon einst um ein Wunder. Dieses sollte einerseits seine eigene Königswürde unterstreichen und gleichzeitig andere Thronanwärter abschrecken. Im Gegenzug versprach Minos, dem Gott Poseidon besagtes Wunder zu opfern. Poseidon schickte dem König daraufhin einen prächtigen Stier! Dieser gefiel Minos so gut, dass er ihn einfach behielt. Verständlicherweise war Poseidon daraufhin ziemlich angepisst und sorgte dafür, dass sich Minos’ Frau in den Stier verliebte. Das Ergebnis der Beziehung war der Minotaurus, ein Mischwesen aus Mensch und Stier. Diesen sperrte Minos in ein von Daidalos erbautes Labyrinth ein, wo später Feinde des Königs geopfert wurden.

Warum sich das Szenario für einen Indiana Jones-Film anbietet? Nun, eigentlich tut es das auf den ersten Blick gar nicht. Wir finden das Thema deshalb so spannend, weil es eine ganz andere Art von Indy-Abenteuer ermöglicht. Statt den typischen Reisen um die ganze Welt findet sich unser Lieblingsarchäologe in einem geschlossenen Raum wieder. Irgendwie muss er mit seinen Kumpanen einen Weg aus dem verworrenen Labyrinth finden und dabei tödliche Fallen überwinden. Klar dass auch der namengebende Minotaurus einen Auftritt als Bedrohung hätte! In unserer Vorstellung beginnt so ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel zwischen Indy und dem Minotaurus, das der bekannten Mischung aus Humor und Mythologie noch Horror-Elemente hinzufügt. Das hat auch der von Indiana Jones stark inspirierten Neuauflage von Die Mumie anno 1999 erstaunlich gut getan.

Indiana Jones und die Argonauten mit dem heiligen Schwert der goldenen Stadt

Damit steht unsere Top 5 der Artefakte, die Indy im nächsten Film suchen könnte. Die Wahl ist uns allerdings nicht leicht gefallen. Es gibt schlicht zu viele passende Artefakte, die für Dr. Henry Jones Jr. interessant wären. Deswegen wollten wir in einem kurzen Absatz zumindest noch unsere Verfolger nennen, sonst wäre die Liste einfach nicht vollständig. Enorm spannend fänden wir beispielsweise das Goldene Vlies aus der griechischen Mythologie, das von Jason und den Argonauten gestohlen wurde. Oder aber den Turm von Babel, der auch im unterschätzten Videospiel Indiana Jones and the Infernal Machine von 1999 die Hauptrolle spielt. Wobei, eigentlich ging es hier weniger um den Turm als die teuflische Maschine (siehe den Titel des Spiels), die sich in dem Turm befindet. Alternativ bietet sich eine klassische Schatzsuche an, da gab’s doch dieses Land namens El Dorado. Beziehungsweise etwas wissenschaftlicher, die verlorene Stadt der Inka mit dem schönen Namen Paititi. Wenn es aber unbedingt eine biblische Verbindung geben soll, würde sich noch die Heilige Lanze anbieten, die angeblich ein Stück eines Nagels vom Kreuz Christi enthält. Auch das sagenumwobene Schwert Excalibur aus der Artussage wollen wir nicht ungenannt lassen. Oder aber die Quelle der ewigen Jugend … Moment, dafür hatten wir ja schon den Stein der Weisen.

Es gibt mehr als genug Artefakte (quod erat demonstrandum), nach denen Indiana Jones im nächsten Film suchen könnte. Was ist euer Favorit? Oder habt ihr eine ganz andere Idee? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

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