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Tim | 10.01.2025

Wicked Blog

Zeigt Wicked die Zukunft der Filmveröffentlichungen?

Die Filmlandschaft hat sich in der letzten Dekade ganz schön gewandelt, gerade was die Veröffentlichung von neuen Inhalten anbelangt. Für die längste Zeit lief es nach dem immer gleichen (man könnte auch sagen: bewährten) Muster ab: Erst kam das Kino, dann [hier liebstes Heimvideoformat einfügen] und zum Schluss das Geschäft mit Lizenzen für Fernsehausstrahlungen. Doch dann kam etwas Neues dazu: Streamingdienste! Und die brachten die erfolgreiche Wertschöpfungskette gehörig durcheinander.

Seit dem Erfolg von Netflix und Co., besonders aber seit Corona, haben die Studios viel ausprobiert und genauso viel wieder verworfen. Mal starteten Filme direkt im Stream, mal zeitgleich im Kino und als Video on Demand (VOD), Letzteres mal mit und mal ohne zusätzliche Kosten. Gelegentlich wurde die Kinoveröffentlichung ganz eingespart oder der Film nur sehr kurz in ausgewählten Kinos gezeigt – ein probates Mittel, wenn Streamingdienste bestimmte Schauspieler oder Regisseure für ein Projekt gewinnen wollen.

Doch dank des phänomenalen Erfolgs von Wicked haben wir vielleicht den goldenen Filmveröffentlichungsweg gefunden, zumindest wenn es um Großproduktionen geht. Mit überraschender Transparenz hat Universal jetzt Zahlen zum digitalen Release von Wicked veröffentlicht. Und die filmische Adaption der Musical-Adaption des Buchs, das die Vorgeschichte des Klassikers Der Zauberer von Oz erzählt, hat innerhalb einer Woche satte 70 Millionen Dollar umgesetzt – nur in den USA und Kanada! Es ist damit der mit Abstand erfolgreichste Titel von Universal Pictures im VOD; vorheriger Spitzenreiter war The Super Mario Bros. Movie mit einem Umsatz von 44 Millionen Dollar in der ersten Woche.

Da Wicked im US-Heimkino zwei weitere Monate lang ausschließlich gegen Bezahlung abrufbar sein wird, werden die Einnahmen zwangsläufig noch steigen. Gleichzeitig läuft der Film aber weiterhin im Kino und hat dort weltweit bereits über 680 Millionen Dollar eingespielt. Die Zuschauer gehen derweil trotz digitaler Verfügbarkeit weiter ins Kino – was vielleicht auch am recht hohen Preis für Leihe und Kauf liegt, der in den USA 20 respektive 30 Dollar beträgt.

Klar ist aber auch: Die Veröffentlichung im Kino ist und bleibt wichtig, um kulturelle Relevanz zu schaffen. Das sagt auch das Universal-Management, das das sogenannte Premium-VOD-Modell (also mit zusätzlichen Kosten) als Ergänzung zum Kino sieht, nicht als Ersatz. Eine lukrative Ergänzung, wohlgemerkt, denn von den Online-Umsätzen erhalten die Studios derzeit rund 80 Prozent, im Kino sind es üblicherweise eher 50 Prozent (der Wert schwankt).

Ich halte die Wicked-Strategie unabhängig von Anteilen und Umsätzen für einen guten Mittelweg und freue mich, wenn Filme weiterhin zeitexklusiv im Kino anlaufen statt direkt im Stream zu erscheinen. Was nicht heißt, dass ich was gegen Filme habe, die direkt auf Netflix und Co. erscheinen, trotzdem schätze ich das Eventgefühl, mit Freunden einen langerwarteten Film im Kino zu erleben. Und darauf möchte ich auch in der nächsten Dekade nicht verzichten.

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