Iron Man
“Ich bin Iron Man.” Mit diesen Worten startet Tony Stark seine Karriere im MCU. Und mit diesen Worten beendet er sie auch. Und dafür lieben wir ihn mal 3.000.
Cosplays, Aliens und Skateboards
Seit seinem ersten Comic-Auftritt 1962 haben sich allerhand coole, spannende, aber auch skurrile Triviafakten zu Tony Stark angehäuft. Da dachten wir uns: Schreiben wir doch die, äh, besten zusammen. Also: Tony Stark besuchte mal eine Convention in einem Iron Man-Cosplay. Seine Blutgruppe ist A positiv. Man kann ihn im Videospiel Tony Hawk’s Underground freispielen. Ihm gehört das Roswell Army Air Field und nein, das hat nichts mit der Area-51 zu tun. Er hat drei Doktortitel und seine eigene Suchmaschine (Starkle). Er hasst Tolkien. Er hat ein Stipendienprogramm für Außerirdische und Co. ins Leben gerufen. Und der Oberste Magier Agamotto sagte einst, dass es in jeder Existenz einen Tony Stark geben muss.
Wie Robert Downey Jr. zu Iron Man wurde
Wenige Schauspieler werden so sehr mit einer spezifischen Rolle in Verbindung gebracht wie Robert Downey Jr. als Iron Man. Elf Jahre lang spielte er den “großen Mann in einer Rüstung”, ohne die er immer noch “Genie, Milliardär, Playboy, Philanthrop” wäre. Und wurde innerhalb kürzester Zeit das Gesicht des Marvel Cinematic Universe. Ehrlich: Wir können uns, um mal die Idee des Multiversums aufzugreifen, keine alternative Realität vorstellen, in der das MCU ohne Robert Downey Jr. so dermaßen durch die Decke gegangen wäre. Genausowenig wie wir uns einen anderen Schauspieler in der Rolle ausmalen können. Dabei wäre es zu all dem beinahe nie gekommen …
Das größte Risiko des MCU
Für seine Darstellung des Tony Stark wurde Downey Jr. in den Himmel gelobt, für etliche Awards nominiert und, fast schon nebenbei, zum bestbezahlten Schauspieler Hollywoods. Mehrere Jahre in Folge! Aus heutiger Sicht muss man sich regelrecht anstrengen, sich das Bild dieser Ikone VOR Iron Man ins Gedächtnis zu rufen. Denn der Schauspieler war lange Zeit vor allem eins: ein verdammter Problemfall.
Dass Downey Jr. über alle Maßen talentiert war, das zeigte sich schon ziemlich früh. Mit gerade mal fünf Jahren gab er sein Schauspieldebüt, damals im Film Pound von seinem Vater. Der Durchbruch folgte 1992, als er für seine Darstellung von Charlie Chaplin unter anderem für einen Oscar nominiert wurde. Der damit einhergehende Ruhm stieg dem Jungen allerdings schnell zu Kopf, jahrelang hatte Robert Downey Jr. mit Drogenproblemen zu kämpfen. Er verbrachte viel Zeit in Suchtanstalten, landete im Gefängnis und wurde sogar aus der Erfolgsserie Ally McBeal rausgeworfen, für die er kurz zurvor noch einen Golden Globe erhielt. Es kam sogar soweit, dass Firmen den Schauspieler nicht mehr versichern wollten!
Kein Wunder also, dass Marvels Mastermind Kevin Feige die Verpflichtung von Robert Downey Jr. als Iron Man als “das größte Risiko” des MCU bezeichnete. Wie zum Teufel hat es dieser Problemfall geschafft, all diesen Widrigkeiten zum Trotz die Rolle seines Lebens zu landen?
Das Casting
Als Marvel gerade seinen Iron Man suchte, hatte Robert Downey Jr. alle Hände voll zu tun, seine Karriere wieder halbwegs auf die Reihe zu bekommen. Und ohne die Hilfe von Jon Favreau, der bei Iron Man 1 und Iron Man 2 Regie führte und nebenbei die Rolle des Happy Hogan spielt, wäre es nie dazu gekommen. Favreau selbst betonte mehrfach in Interviews, wie viel Gegenwind er für seinen Vorschlag von Marvel bekam.
Aber nicht so schnell: An dieser Stelle müssen wir erwähnen, dass auch Favreau selbst ursprünglich andere Pläne hatte. Noch im Jahr 2006 sagte er gegenüber MTV News: “Das Schöne ist, dass [ein Film wie Iron Man] keinen bekannten Namen braucht. Iron Man ist der Star.” Was nicht mal falsch ist, auch einen Christopher Reeve kannte damals niemand, bevor er zu Superman wurde. Favreaus Favorit zu der Zeit war indes ein anderer Schauspieler, namentlich Sam Rockwell. Der immerhin fand seinen Weg etwas später ins MCU, wenn auch in der weniger schmeichelhaften Rolle des Justin Hammer.
Doch als der Regisseur einmal Robert Downey Jr. im Kopf hatte, gab es für ihn kein Zurück mehr. Die vielen Ähnlichkeiten zwischen der fiktiven Figur des Tony Stark und dem echten Downey Jr. waren für Favreau kein Hindernis, sondern ein handfester Vorteil! Wer sonst sollte in der Lage sein, den überschwänglichen Übermut und die krasse Arroganz eines Tony Stark mit nicht minder wichtigen Eigenschaften wie Selbstzweifeln und innerer Zerrissenheit glaubhaft rüberzubringen? Man könnte auch sagen: Die beiden machten aus der Not eine Tugend. Und verdammt wurden sie dafür belohnt!
Das Gesicht des MCU – auch bei Elbenwald
Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte. Iron Man wurde ein Riesenerfolg, das MCU zum größten Franchise der Filmgeschichte und Robert Downey Jr. zum Aushängeschild von all dem. Das gilt heute wie damals, Jahre nach seinem letzten Auftritt in Avengers: Endgame. Aller Voraussicht nach wird kein einzelner Darsteller wieder so eine Präsenz in Marvels riesigem Filmkosmos einnehmen.
Das gilt übrigens nicht nur für die vielen Filme, sondern auch in unserem Metier: Merchandise. Klar gibt es alle Sorten Sachen zu Avengers, zu Captain America, Thor, Doctor Strange, Black Widow, Loki und wie sie alle heißen. Doch über allem stehen Iron Man-Fanartikel. Egal ob Iron Man-T-Shirts, Iron Man-Tassen, Sammlerfiguren oder gar Repliken wie dem Iron Man Gauntlet, in Sachen Marvel kann es nichts und niemand mit Iron Man aufnehmen. Und wir decken uns nur zu gern mit Iron Man-Merch ein. Heute vielleicht sogar noch mehr als vor seinem finalen Showdown mit Thanos. Eben weil er so besonders ist und stellvertretend für das gesamte Franchise steht. Tony? Wir lieben dich mal 3.000.