Obi-Wan Kenobi
"Über 1.000 Generationen lang sind die Jedi-Ritter in der Alten Republik die Hüter des Friedens und der Gerechtigkeit gewesen. Bevor es dunkel wurde in der Welt, vor dem Imperium."
– Obi-Wan Kenobi
Der erste Jedi, der einen Sith tötete?
Obi-Wan Kenobi gilt als der erste Jedi in 1.000 Jahren, der es schaffte, einen Sith zu töten. Nur: Stimmt das? Wenn wir das Legends-Universum außen vorlassen, passt da etwas nicht ganz zusammen. Ja, Obi-Wan teilte den Sith Darth Maul in zwei Hälften, doch das war nicht dessen Ende. In Clone Wars kehrte Maul als Cyborg zurück, in Episode I: Die dunkle Bedrohung hat Obi-Wan ihn also nur besiegt, nicht getötet. Demnach geht der Titel des ersten Jedi in 1.000 Jahren, der einen Sith tötete, an Anakin Skywalker. Der nämlich enthauptete in Episode III: Die Rache der Sith Count Dooku a.k.a. Darth Tyranus. Wo wir dabei sind: Welcher Jedi tötete zuerst einen Sith-Lord? Auch hier könnten wir Anakin nennen, allerdings warf er den Imperator Darth Sidious als Darth Vader in den Luftschacht, war also selbst ein Sith. Außerdem kehrte auch Darth Sidius zurück, was letztlich Rey Palpatine zur ersten Jedi macht, die einen Sith-Lord auf dem Gewissen hat.
Ewan McGregor vs. Alec Guiness: Wer ist der bessere Obi-Wan?
Die Geschichte von Obi-Wan Kenobi zählt zu den tiefgründigsten der weit, weit entfernten Galaxis. Die Fakten sprechen für sich: Er war der (vermeintlich, siehe oben) erste Jedi in 1.000 Jahren, der einen Sith tötete. Er trainierte den Auserwählten und musste dann zusehen, wie ebendieser der Dunklen Seite verfiel. Woraufhin er sein Leben dem Versuch widmete, seine Fehler zu korrigieren. Ja, Obi-Wan ist eine verdammt komplexe Figur. Und wurde folgerichtig von zwei verdammt guten Schauspielern verkörpert. Doch wer hat den Jedi-Meister besser gespielt? Alec Guinness oder Ewan McGregor? Wir versuchen, diese unmögliche Frage zu beantworten.
Das spricht für Guiness
Als wir in Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung das erste Mal auf Obi-Wan a.k.a. “den alten Ben” treffen, sehen wir seltsamen Einsiedler, der mitten in der Wüste lebt, nicht viel zu tun hat und Sandleute mit lustigen Geräuschen vertreiben kann. Das nicht gerade positive Bild wird zusätzlich von Lukes Onkel Owen eingefärbt, der so gar nichts von dem alten Mann hält. Und doch dauert es nur wenige Sekunden, bis sich unser Eindruck dramatisch ändert. Sobald Alec Guinness den Mund aufmacht, mutiert der verrückte Einsiedler zum weisen Lehrmeister, zu dem wir sofort Vertrauen fassen. Mit seiner nuancierten, selbstbewussten Art, verleiht Guinness der Figur eine Tiefgründigkeit, die regelrecht spürbar ist.
So großartig McGregor als Obi-Wan ist: Die Präsenz, ja, die Ernsthaftigkeit von Alec Guinness vermittelt uns als Zuschauern etwas, das nicht erst erklärt werden muss. Sein Obi-Wan weiß, wovon er spricht. Weiß, was zu tun ist. Und stellt sich seinen Problemen ohne Angst oder Zögern. Was viel zu selten betont wird: Alec Guinness war der erste Schauspieler, der sich überlegen musste, wie zur Hölle man eigentlich die Macht einsetzt. Und seine fast schon besänftigende Stimme gepaart mit subtilen Gesten ist für uns bis heute die kompetenteste Art, Jedi-Fähigkeiten zum Leben zu erwecken.
Nicht zu vergessen: Alec Guinness hat den ikonischen Abgang. Noch bevor sein finales Duell mit Darth Vader beginnt, ist ihm längst klar, das seine Reise hier endet. Was ihm keinerlei Angst bereitet, im Gegenteil. Er stellt sich seinem Schicksal, verhilft Luke Skywalker und seinen Freunden zur Flucht und erringt fast schon beiläufig einen mentalen Sieg über seinen einstigen Schüler. All das gelingt Guinness mit a) sehr wenig Screen Time und b) extrem wenig Informationen, was die tragische Geschichte um Anakin Skywalker anbelangt. Eine Leistung, die kaum zu toppen ist. Oder?
Das spricht für McGregor
Bevor die Prequel-Trilogie erschien, löste allein der Gedanke an einen neuen Obi-Wan-Schauspieler Unbehagen aus. Doch Ewan McGregor gelang es, womöglich als einzigem Darsteller, genau das zu erreichen, was jedes Prequel will: Wichtige Lücken einer Figur zu füllen, ihr neue Schattierungen hinzuzufügen und trotzdem dem Charakter treu zu bleiben. Es ist kein Zufall, dass McGregor die große Ausnahme ist, wenn es um Kritik an den Prequels geht.
Anyway: Der Vergleich zu Oscar-Preisträger Alec Guinness fällt schwer, da sich das gesamte Star Wars-Universum in den Jahren zwischen Original- und Prequel-Trilogie stark verändert hat, außerdem standen ihm viel mehr Informationen zur Verfügung. Und wer sagt, McGregor sei der bessere Lichtschwert-Kämpfer, kann genauso gut sagen, dass sein 4K-UHD-HDR-Fernseher aus dem Jahr 2023 besser ist als die alte Röhre von anno dazumal. Der Vollständigkeit halber: Natürlich ist McGregor besser mit dem Lichtschwert! Er war viel jünger, die Kämpfe hatten einen ganz anderen Stellenwert und Guinness’ Obi-Wan sollte gar kein großer Krieger (mehr) sein.
Bei anderen Dingen steht McGregors Obi-Wan für uns “deutlich über” dem von Guinness. Hatte der Obi-Wan der Originaltrilogie seine Angst längst gemeistert, ist McGregors Obi-Wan von seiner Angst geprägt, besonders in der Serie. Der Schrecken in seinen Augen, als er Darth Vader erblickt, überträgt sich sofort auf uns Zuschauer. Er hat sein Trauma offensichtlich noch nicht überwunden. Diese vermeintlichen charakterlichen Schwächen, gepaart mit einer Prise Humor, machen seinen Obi-Wan echter, nahbarer. Was nicht nur für die fiktive Figur, sondern auch den Schauspieler gilt: Es ist kein Geheimnis, dass Alec Guinness Star Wars hasste. McGregor hingegen ging in seiner Rolle auf, brachte der Figur mehr Vielfalt und Tiefe und schaffte es so, als Obi-Wan genauso anerkannt zu werden wie Guinness. Mehr geht eigentlich nicht.
Fazit: Kein klarer Sieger. Oder doch?
Du hast es sicher geahnt: Wir können nicht objektiv sagen, wer der bessere Obi-Wan ist. Zu sehr unterscheidet sich die Figur aus der Originaltrilogie im Vergleich zu den Prequels. Zu viel hat sich das Star Wars-Universum gewandelt. Und zu viele zusätzliche Informationen standen McGregor zur Verfügung. Alec Guinness und Ewan McGregor haben die Figur, für uns, gleichermaßen geprägt. Allerdings wollen wir McGregor einen Sieg ganz offen zugestehen: Obwohl beiden Schauspieler das berühmte “Hello there” über die Lippen kam, war es McGregor, der den ikonischen Spruch in eine weltweite Sensation verwandelte. ;-)
Wobei, es gibt noch eine Kategorie, in der Ewan McGregor klar gewinnt: beim Merchandise! Das sieht man auch in unserem Obi-Wan Kenobi-Shop, wo du alles findest, was das Herz begehrt. Dazu zählen die ganz großen Highlights wie Obi-Wans Lichtschwert in der Force FX Elite-Variante von Hasbro, aber auch Obi-Wan Kenobi-Shirts, Obi-Wan Kenobi-Figuren und anderes Obi-Wan Kenobi-Merch. Sollte das nicht reichen, steht dir immer noch die große weite Welt des Star Wars-Merchandise offen, das nicht spezifisch auf die Serie Obi-Wan Kenobi ausgelegt ist.