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Wie Mario seine Stimme bekam
Seit mehr als 30 Jahren ist Charles Martinet die Stimme von Super Mario. Und Luigi. Und Wario, Waluigi und sogar Baby Mario. Ein Engagement, das eher zufällig zustande kam. Nintendo suchte für eine Messe nach einem Sprecher für sein MIRT-System (Mario in Real-Time), bei dem Besucher mit einem digitalen Mario-Kopf interagieren konnten. Durch einen Freund erfuhr Martinet von dem Vorsprechen, zu dem er ohne Einladung UND zu spät auftauchte! Tatsächlich war die Casting-Crew bereits am Einpacken, vorsprechen ließen sie ihn trotzdem. Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte. Sein Spiele-Debüt feierte Martinet 1992 bei einem Mario-Pinball-Automaten, die meisten hörten seine Stimme aber erstmals 1996 in Super Mario 64. (BTW: Auch das ikonische Bowser-Lachen stammt von Martinet, was aber mehr bizarrer Zufall denn Absicht war, da die verwendete Aufnahme Jahre vor Release aufgenommen wurde.)
Super Mario, Otto Normalverbraucher
Jeder kennt sie, fast jeder nutzt sie: Videospiele. Was früher noch ein gewisses Stigma mit sich brachte, ist heute eine Freizeitbeschäftigung, die, wenn es nach Umsatz geht, Platzhirsche wie Filme oder Musik hinter sich gelassen hat. Ja, Videospiele sind groß. "Gigantisch" trifft es noch besser. Und unendlich vielfältig, mit hunderten Genres und Untergenres, etlichen Plattformen, Indie-Darlings und AAA-Großproduktionen. Und trotz aller Vielfalt und Größe lässt sich all das auf eine Figur runterbrechen: Super Mario, dem Quasi-Maskottchen einer ganzen Industrie.
Okay, klingt recht hochtrabend. Aber wenn es irgendeine Figur gibt, die stellvertretend für Videospiele steht, dann ist es definitiv der Klempner aus Italien. Woran liegt das? Vielleicht an seinem Erfolg? Immerhin gibt’s heute mehr als 20 Teile der Hauptreihe, mit den ganzen Spin-offs wie Mario Kart oder den Handheld-Ablegern kommt Mario sogar auf über 120 Titel (Re-Release und Remakes nicht mitgerechnet). Mehr als 390 Millionen Spiele mit Mario gingen schon über die Ladentheke, was allein aber nicht Erklärung genug ist, warum gerade Mario zu dieser Ikone wurde. Schließlich sind andere Spiele ähnlich erfolgreich, setzen teilweise sogar mehr Geld um, man schaue nur Richtung Pokémon. Was also macht Mario so besonders?
Zeitloses Design in 16×16 Pixeln
Beginnen wir von vorne: Wie Mario zu seinem Namen kam, zählt heute zu den bekanntesten Geschichten der Videospielhistorie. Seinen ersten Auftritt hatte der Klempner bekanntlich im Arcade-Automaten Donkey Kong. Das Design des dicklichen Schnurrbartträgers mit großer Nase, blauem Overall und roter Latzhose kam dabei nicht von ungefähr, sondern ist von technischen Limitierungen geprägt – mit 16×16 Pixeln lassen sich eben nur so viele Details umsetzen. Doch gerade diese Einfachheit verleiht Mario seinen hohen Wiedererkennungswert! Kein Wunder, dass Nintendo das grundlegende Design in mehr als 40 Jahren kaum beziehungsweise selten geändert hat.
Ursprünglich wollte Entwickler Shigeru Miyamoto seine über Fässer hüpfende Figur übrigens Mr. Video nennen, Nintendo entschied sich aber für das schlichte Jumpman. Die Umbenennung zu Mario kam erst nach der Veröffentlichung des Automaten zustande – durch einen Insider-Gag! Minoru Arakawa, der Gründer von Nintendo of America, hatte Streit mit dem damaligen Vermieter von Nintendo, weil die Firma einige Monate mit der Miete in Verzug war – kann man sich heute auch nicht mehr vorstellen! Anyway, als er seinen Kollegen von der Auseinandersetzung erzählte, scherzte Arakawa, dass Jumpman eine gewisse Ähnlichkeit zu Mario Segale hatte, eben dem damaligen Vermieter. Der Name setzte sich erst in den Büroräumen, dann aber auch in folgenden Spielen durch. Wer hätte gedacht, das aus diesem Insiderwitz mal ein kulturelles Phänomen werden würde, das nie etwas von seiner Relevanz eingebüßt hat?
Tiefgreifende Durchschnittlichkeit
Warum aber sollte Mario, ein Otto Normalverbraucher, wenn es je einen gab, mehr Ruhm erlangen als ein Donkey Kong, dem Antagonisten aus Marios Erstlingswerk? Wie kommt es, dass ein Typ, dessen beruflicher Werdegang nun wahrlich nicht nach Weltenretter schreit, zum Aushängeschild eines ganzen Mediums wurde? Die einfachste Erklärung ist wohl diese: seine tiefgreifende Durchschnittlichkeit. Mario ist so normal, so austauschbar, dass er in jedem beliebigen Kontext funktioniert. Er hüpft und springt nicht nur, er fährt auch Go Kart. Spielt Fußball, Tennis und Golf. Er levelt in Rollenspielen auf und machte sogar seinen Doktor! Sein Charakter, der kaum einen Charakter hat, passt einfach überall rein. Was es Entwicklern ermöglicht, die berühmte (und werbewirksame) Figur für so ziemliche jede Spielidee zu nutzen. Genau das erlaubte es ihm, zusammen mit dem Medium Videospiel zu wachsen und den Sprung (höhö) bei jedem neuen Paradigmenwechsel zu schaffen: Von Arcade-Automaten zu Heimkonsolen, von der zweiten Dimension in die dritte, vom Nischenhobby zum Mainstream-Erfolg.
Mario ist also so normal, wie man nur sein kann. Folgerichtig ist er der Standard in Spielen, wo mehrere Figuren zur Wahl stehen. Ob in Mario Kart, Mario Party oder Super Smash Bros., Mario steht immer an erster Stelle, also oben links in der Charakterauswahl. Gerade in Titeln wie Mario Kart oder anderen Sportspielen hat er keine krassen Stärken, aber eben auch keine großen Schwächen. Wenn Toad als "leicht" gilt oder Bowser als "schwer", dann ist Mario stets die regulierende Präsenz, die diese Urteile überhaupt erst ermöglicht. Apropos:
Das Pilzkönigreich hat mittlerweile eine beachtliche Bandbreite an Figuren hervorgebracht, von denen viele sogar ihre eigenen Spielereihen wie Luigi’s Mansion haben. Und doch ist ihre Identität vor allem durch die Beziehung zu Mario geprägt. Luigi ist eben vor allem das: Marios Bruder. Peach ist seine Geliebte. Wario ist Marios Anti-Held und Bowser sein Erzfeind. In diesem Sinn dreht sich das gesamte Leben im Pilzkönigreich um Mario, ob er nun als Figur auftaucht oder nicht. Eine Omnipräsenz, die sogar über die Spiele hinausgeht.
Über die Spiele hinaus
Mario mag das Aushängeschild für Videospiele im Allgemein sein, doch da hört es nicht auf. Mario gibt’s als Comic, als Brettspiel, als Film und als Serie. Verdammt, Mario gibt’s sogar als Lego! Und, klar, der italienische Klempner wacht heute auch über ein ganzes Königreich an coolem Super Mario-Merch – das wir bei Elbenwald zu einem kleinen Teil mitverwalten dürfen. Wobei, so klein nun auch nicht. Denn in unserem Super Mario-Fanshop findest du alles, was du dir an Super Mario-Fanartikeln nur wünschen kannst. Von Klassikern wie Super Mario-Tassen oder Super Mario-T-Shirts über fast schon lächerlich niedliche Plüschfiguren bis hin zu nachgerade epischen Super Mario-Lampen – unser Favorit ist die Piranha Pflanze, das aber nur am Rande. Wenn du mehr auf Yoshi, Koopas oder gar Toad stehst, können wir dir genauso weiterhelfen wie bei roten, grünen und blauen Panzern. Jetzt wirklich alles aufzuzählen wäre allerdings so müßig wie alle Mario-Spiele zu nennen, deswegen schlagen wir vor, dass du dich am besten selbst durch unser Super Mario-Merch wühlst. Es lohnt sich!