Umwelt
Der einfachste Weg, als Firma die Umwelt zu thematisieren, sieht ungefähr so aus: Hochtrabende Zahlen in den Raum schmeißen, ein paar hippe Schlagworte in Großbuchstaben dazu schreiben und das Ganze mit hübschen Stockfotos kredenzen. Das ist auch gar nicht verwerflich, erscheint uns aber nicht ganz passend, weil das Thema so unfassbar komplex ist. Ein Beispiel: Mit Pauken und Trompeten auf Instagram den Verzicht auf Plastiktüten zu verkünden, kommt immer gut an. Ist ja auch cool! Aber zu erklären, ob beziehungsweise unter welchen Umständen das der Umwelt hilft, ist viel schwieriger.
Ziel: CO2-neutrales Unternehmen
Wir wollen möglichst schnell CO2-neutral werden. Dafür gibt es mehrere Wege, zum Beispiel Ausgleichszahlungen. Das ist im Moment so was wie der heiße Scheiß im Umweltschutz, noch dazu schnell und einfach. Aber der allerbeste Weg, der Umwelt was Gutes zu tun, ist und bleibt erschreckend simpel: klimaschädliches Verhalten vermeiden. In die Bahn statt ins Flugzeug steigen. Unnötige Plastikverpackungen im Regal lassen. Auf das Fahrrad zurückgreifen. Und so weiter.
Genau das ist das Kredo, dem wir uns verschreiben: Wo immer möglich klimaschädliches Verhalten vermeiden. Und wo das nicht oder noch nicht geht, Ausgleichszahlungen leisten. Für Letzteres unterstützen wir übrigens den Anbieter atmosfair, der 2018 im großen Vergleich der Siftung Warentest als Testsieger hervorging – mit Abstand! Ein Jahr früher haben die Jungs und Mädels schon die Auszeichnung “Projekt Nachhaltigkeit” vom Rat für Nachhaltige Entwicklung erhalten. Lies: Die machen das gut.
Versand
Gestartet sind wir als reiner Onlinehändler, von daher ist der Versand das mit Abstand größte Umweltthema bei uns. Irgendwie müssen die Pakete ja zum Kunden und in unsere Filialen kommen. Gleichzeitig sind wir hier aber komplett von Logistikdienstleistern wie der DHL abhängig, was uns quasi kaum Spielraum lässt, irgendwas zu verändern.
Deswegen nehmen wir seit dem Jahr 2010 am GoGreen-Programm der DHL teil. Hier bekommen wir jedes Jahr eine Berechnung, wie viel CO2 durch unseren Versand ausgestoßen wurde, was wir dann durch Zahlungen ausgleichen. 2018 beispielsweise haben wir etwas über 10.000 Euro bezahlt und damit unterschiedliche Klimaprojekte unterstützt, darunter die Wiederaufforstung in Panama und Uganda, ein Solarprogramm in Indien und Haushaltsbiogasanlagen in China.
Verpackungen
Wo versendet wird, gibt’s Verpackungen. Und die spielen eine wichtige Rolle beim Umweltschutz, aber von vorne: Zunächst mal sollte die optimale Verpackung aus ökologisch vertretbaren Materialien bestehen, den Sicherheitsansprüchen beim Transport genügen und bestenfalls bezahlbar sein. Wenn der Kunde zusätzlich keine Versandkosten bezahlen muss, wäre das auch ganz nice.
Einiges haben wir schon geschafft. Unsere Versandverpackungen bestehen aus recyceltem Material und auch das Füllmaterial in den Paketen ist weitgehend (aber noch nicht komplett) Recyclingpapier von Speedman. Und die produzieren alles komplett in Deutschland, was auch gut für den Transport zu uns ist – sowohl was die Kosten als auch die Umwelt betrifft. Den Kunststoffanteil bei den Verpackungen müssen und werden wir aber noch weiter senken.
Die Verpackungen sind also klimaneutral, aber warum zur Hölle sind sie oft so verdammt groß? (Normalerweise fragen die Kunden das freundlicher, aber wir wollten etwas mehr Dramatik.) Die einfache Antwort: Unsere 15.000+ Produkte sind extrem unterschiedlich und passen nicht in jede Standardverpackung. Ein besonders blödes Beispiel sind unsere Geschenkkarten. Die sind zwar winzig klein, müssen aber trotzdem als Paket verschickt werden, weil es nur so versichert ist und getrackt werden kann. Das war übrigens der Hauptgrund, warum wir digitale Geschenkkarten eingeführt haben.
Rick, der Recyclingbeutel
Damit zu den Tüten in unseren Filialen. Unsere Tüte nennen wir liebevoll Rick den Recyclingbeutel, weil er im Gegensatz zu Plasti der Plastiktüte nicht ganz so schlecht für die Umwelt ist. Rick wurde vom Blauen Engel zertifiziert und besteht zu mindestens 80 Prozent aus alten Plastiktüten – und lässt sich zu 100 Prozent recyceln.
Welche Art Tüte am besten für die Umwelt ist, lässt sich dabei gar nicht so leicht beantworten. Ein Jutebeutel etwa ist in der reinen Herstellung viel schlechter als eine Plastik- oder Papiertüte. Die Bilanz kippt erst, wenn die Tüten mehrfach benutzt werden. Das ist im Falle des Jutebeutels quasi immer gegeben, eine Papiertüte aber wird oft nur einmal benutzt. Deswegen haben wir uns im ersten Schritt für den Kompromiss mit dem Recyclingbeutel entschieden.
Aktuell sind wir trotzdem dabei, eine jute (höhö) Alternative auszurollen. In Österreich haben wir schon zusätzlich Jutebeutel im Angebot, die man gegen einen kleinen Obolus anstelle eines Rick bekommt. Und diesen günstigen Jutebeutel gibt’s demnächst auch flächendeckend in Deutschland.
Produktion
“Wie werden eigentlich unsere ganzen Sachen hergestellt?” “Ist das umweltfreundlich?” “Was ist mit den Arbeitsbedingungen?” Alles berechtigte Fragen, die man … nicht so richtig beantworten kann. Es kommt schlicht und ergreifend auf das jeweilige Produkt an. Und bei mehr als 15.000 unterschiedlichen Produkten können wir unmöglich eine detaillierte Auflistung für jedes einzelne davon geben, also betrachten wir das Ganze allgemeiner.
Erstmal das Wichtigste: So gut wie alle unsere Produkte sind offiziell lizenziert. Das ist wichtig, weil diese Produkte nur an dafür zugelassenen Standorten hergestellt werden dürfen. Und die werden regelmäßig von den großen Lizenzgebern wie Disney und Warner inspiziert. Deswegen kann man mit weitgehender Sicherheit sagen, dass die Arbeitsbedingungen dort in Ordnung sind und auch an den Umweltschutz gedacht wird (wenn auch vermutlich mit weniger krassen Standards als in Europa).
Bei Artikeln, die wir selbst herstellen, können wir detaillierter drauf schauen. Nehmen wir mal unsere T-Shirts als Beispiel. Hier können wir sagen, dass alle unsere Textilien dem Ökotex 100 Standard entsprechen, und zwar in der gesamten Produktionskette. Die Rohlinge unserer T-Shirts werden zwar von außen eingekauft, aber direkt in Deutschland gedruckt. In Brandenburg, um genau zu sein.
Ein anderes Beispiel ist unser Katalog. Denn mal ehrlich, die klimaneutralste Variante wäre, den Katalog digital anzubieten. Wir sind aber auch Fans von Printprodukten. Einfach weil es schöner ist, so was in der Hand zu halten und darin zu schmökern, als nur wieder vor dem Bildschirm zu hocken und rumzuscrollen. (Wir lesen ja auch noch richtige Bücher.) Deswegen arbeiten wir mit einer Druckerei zusammen, die mit dem Blauen Engel für Druckerzeugnisse ausgezeichnet ist, auf FSC-zertifiziertes Papier und mineralölfreie Farben setzt.
Was es sonst noch gibt
Es gibt noch viel mehr Umweltthemen, die nicht so sichtbar sind wie Verpackungen und Tüten. Den Strom zum Beispiel. In unserer Zentrale stehen jede Menge Computer, werden Kameras und Handys geladen, gibt es Kaffee auf Knopfdruck und stylische Tetrislampen, die an der Steckdose hängen. Soll heißen: In einer Firma wird viel Strom verbraucht, in unseren Filialen sowieso. Deswegen setzen wir überall schon heute auf 100 Prozent Ökostrom von LichtBlick. Die machen das seit über 20 Jahren und sind der führende Anbieter für Ökostrom und -gas in Deutschland.
Ein Thema, wo wir noch besser werden müssen, sind Dienstreisen, die bei weit über 30 Filialen in zwei Ländern nun mal anfallen. Hier halten wir dagegen, indem wir unnötige Reisen bleiben lassen, wann immer möglich auf die Bahn setzen (Bahncard mit Ökostrom), und bei den Dienstwagen auf moderne, sparsame Modelle achten. Autofahrten und Flüge, die unvermeidbar sind, gleichen wir durch Kompensationszahlungen aus.
Last but not least haben wir uns dazu entschieden, nicht nur das CO2 auszugleichen, das wir als Firma verursachen, sondern auch die CO2-Produktion ALLER unserer Mitarbeiter. Hier legen wir die durchschnittliche CO2-Produktion eines Westeuropäers an, die bei etwa 8,2 Tonnen pro Jahr liegt, die wir durch Kompensationszahlungen ausgleichen.
Und jetzt?
Bessere Verpackungen, Ausgleichszahlungen und Ökostrom. Ist es damit getan? Haben wir jetzt den Planeten gerettet? Natürlich nicht. Das sind alles gute Initiativen, aber es sind nur winzig kleine Schritte. Wer sich die Welt als Ganzes anschaut, muss zu dem Schluss kommen: Das reicht hinten und vorne nicht. Wenn eine kleine Klitsche wie wir CO2-neutral wird (beachte die Nutzung des Futur), ist das zwar toll, ändert aber kaum was an der Gesamtsituation. Viel mehr Leute, vor allem große Unternehmen, müssen den Arsch hoch bekommen und mehr für die Umwelt tun. Das gilt auch für uns. Und zwar nicht nur hier in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt. Over and out.